Gewicht: 108kg
Gemütszustand: Optimistisch
Nach der Wochenendpause geht es nun mit dem Blog weiter – es gibt einiges zu Berichten. Zuerst die erfreulichen Nachrichten, am Samstagmorgen konnte ich zu meiner grössten Zufriedenstellung ein Gewicht von 105.8kg von der Waage ablesen. Dies ist für mich soweit das tiefste Gewicht in den letzten 10 Jahren! Die Umstellung funktioniert und trägt Früchte. Der Dämpfer kam postwendend heute Morgen – 108kg…
Nach dem ersten Schock und Händeverwerfen, einem lauten „Das kann doch nicht sein“ war die Erklärung dafür jedoch relativ schnell gefunden.
Damit ist nun die erste Woche des Projektes „Dave Tut es!“ abgeschlossen und es ist Zeit für ein erstes Zurückschauen.
Die Anpassung der Ernährung viel mir sehr leicht, da das Prinzip mir schon bekannt war, die Umstellung der Ernährungszyklen – was die grösste Veränderung bedeutete – konnte ich, dank der richtigen Einstellung, ohne grössere Schwierigkeiten umsetzen. Einzig beim Sport und Training ist die Umgewöhnung noch nicht abgeschlossen, da an sich genug Kraft vorhanden wäre, jedoch der Kreislauf nicht auf voller Leistung läuft. Die Gewichtsfortschritte sind sensationell und es gibt ein ungemein gutes Gefühl auf dem „richtigen“ Weg zu sein.
Was ich an dieser Stelle herausstreichen möchte, ist die Unterstützung und das Feedback der Leser dieses Blogs/Beobachter des Projektes. Ich habe in der letzten Woche unerwartet viel Nachrichten von Menschen erhalten, die entweder das Projekt toll finden und mich motivieren es durchzuziehen oder auch von einigen die durch das Projekt selber motiviert wurden an ihrem Gewicht und Fitness zu arbeiten. Dies spornt mich an und gibt den extra Kick Motivation. Es wird interessant ob dieses Interesse in unserer kurzweiligen Welt bestehen bleibt oder abflacht.
Den Blick wieder nach vorne richtend möchte ich das Thema des heutigen Titels aufgreifen – die Up’d und vor allem die Down’s. Jeder der eine Diät oder Ernährungsumstellung angeht, wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit an ähnliche Situationen herantreten wie ich heute Morgen – der Gewichtsverlust ist nicht so hoch wie erhofft oder man hat sogar zugenommen. Die erste Reaktion ist bei den meisten die gleiche – Frust. Man ärgert sich und ist gefrustet – man hat doch alles richtig gemacht und so viel geopfert. Hier kommt dann anschliessend die zweite Reaktion – Selbstmitleid. In der Regel führt dies dann dazu, dass man mit Frustessen anfängt – man gönnt sich etwas um die Stimmung aufzuheitern, was die Situation an sich noch schlimmer macht. Im schlimmsten Falle, verwirft man die Diät und verfällt zurück in die alten Muster – habe ich selbst oft genug durchgemacht.
Das tragische daran ist, dass es eigentlich drei einfache Punkte die es zu beachten gibt um mit einem Rückschritt umzugehen.
Erstens die Reflektion – was kann dazu geführt haben, dass man Gewicht zugelegt hat/weniger als erhofft verliert. Hierbei gilt es sicherlich zu beachten, dass die Reflektion möglichst auf sachlicher Basis erfolgen sollte und dies eventuell einen zeitlichen Abstand zum Frust-Moment benötigt. Hierbei gilt es, ehrlich zu sich selbst zu sein – Aspekte bewusst oder unbewusst auszublenden hilft einen im Endeffekt nicht weiter. Was man tut, das tut man zu seinem eigenen Wohl und wenn man an diesem Punkt nicht ehrlich ist, sabotiert man sich selbst. Wenn die Ursachen lokalisiert sind, muss man entsprechend vorsorgen – dass diese nicht wieder zu einem Down führen.
Zweitens spielt die richtige Motivation eine Hauptrolle. Ein Freund sprach hierbei von Babysteps. Heisst, man hat ein Endziel – ein Endgewicht das man anstrebt, doch immer nur auf diese letzte Belohnung hinzustreben führt oft zu einem Gefühl von „ich schaffe das nie, das Ziel ist noch so weit weg“. Babysteps heisst, man setzt sich Zwischenziele, diese müssen gross genug sein um eine Leistung darzustellen – jedoch klein genug, damit man das nächste Zwischenziel innerhalb einer relativ kurzen Zeitspanne (ca. 1 Monat bei mir) erreichen kann. Heisst – ich kann bei meiner Fitnessapp ein Wunschgewicht eingeben, hier könnte ich jetzt 95kg hinterlegen – was ich hoffentlich am Ende der ersten sechs Wochen Diäternährung erreiche – jedoch will ich Babysteps machen und strebe als ersten 105kg an, dann wird das Ziel auf 101kg reduziert, dann auf die magischen 99kg und dann auf 95kg. Somit mache ich aus einem grossen Erfolgserlebnis gleich vier. Umso kürzer ein Erfolgserlebnis zurückliegt, umso kleiner ist die Chance dass ich bei einem Down das Handtuch werfe – ich habe ja schon viel erreicht und das will ich auf keinen Fall aufgeben. Das Ergebnis ist schlussendlich das gleiche, jedoch hatte man deutlich mehr Freude und Glücksmomente.
Drittens – lenke dich ab, führe dir nicht andauern das eigene „Versagen“ vor Augen. Mir helfen da mehrere Komponenten, zum einen der Sport – wo ich mich körperlich verausgaben kann und gar keine Zeit mehr zum Denken ist. Zum anderen habe ich meine 2-3 Wohlfühltracks, bei denen ich einfach immer gute Laune haben muss oder die mich anspornen (Thunderstruck von ACDC z.B.). Wenn der Schalter von Selbstmitleid und Frust mal wieder umgeschaltet ist und man verstanden hat was einen zurückgeworfen hat, kann man oft mit noch mehr Power und Motivation nach vorne gehen – somit seinem Erfolg und endgültigen Ziel immer näher kommen.
So – das war’s für heute.
Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit.
Es grüsst
Euer Dave